Groß-Umstadt – ufr. Einmal im Jahr werden die Aktiven des Lions Club Groß-Umstadt zu Erntehelfern. Was die wohltätigen Löwen 2022 im Wingert pflückten, steht nun als Ergebnis im Regal der Odenwälder Winzergenossenschaft vinum autmundis: der 2022er Grüne Silvaner „Umstädter Leu“. Besonders machen den feinen Sommerwein nicht nur seine edlen Aromen. Der Verkauf der limitierten Sonderedition von 500 Flaschen dient wieder einem guten Zweck. „Der Wein trägt dazu bei, wenn wir nach unserem Motto unterwegs sind: ,We serve – wir helfen’“, sagt Manfred Neßler, der den Umstädter Lions seit 1. Juli als Präsident vorsteht. Ganz konkret wollen die Lions für die Ausstattung des neuen Schwimmbads spenden. Wenn die beliebteste Umstädter Freizeiteinrichtung im kommenden Jahr eröffnet wird, sollen rund 6000 Euro aus dem Förderverein des Lions Clubs hinzufließen, um den Kinderbereich auszustatten – „dazu stehen wir mit dem Förderverein Schwimmbad in Kontakt“, sagt Manfred Neßler.
Über einen eigenen Wein – dem Umstädter Leu - Mittel für wohltätige Zwecke einzuspielen, hat sich bei den Lions seit einigen Jahren etabliert – und in der Odenwälder Winzergenossenschaft ist ein professioneller Partner mit im Boot. Die Lions-Weinbeauftragten Dr. Hartmut Glenz und Walter Schütz sind vom diesjährigen Silvaner begeistert: „Wir Lions haben im Heubacher Wingert, Lage Herrnberg, die Trauben sprichwörtlich handverlesen geerntet – das Ergebnis ist großartig. Wenig Säure und Aromen von Mirabellen und reifen Birnen – ein Stück Sonne im Glas.“
Dieser subtile, halbtrockene Wein ist der Professionalität von Kellermeister Max Jantke zu verdanken, der für den Leu 2024 einen außergewöhnlichen Prozess wählte: „Wir haben uns für eine Spontanvergärung entschieden“, erläutert der Kellermeister. Will heißen, der Wein wurde ohne die übliche Zugabe von Hefe ausgebaut, dafür jedoch auf die Naturhefen gesetzt, die bereits auf der Beerenschale liegen. „Während des Gärungsprozesses muss man extrem aufpassen, was passiert“, so Max Jantke, der seit Anfang 2021 mit großer Leidenschaft als Kellermeister bei vinum autmundis tätig ist. Der Grundstein für den Leu wird im Wingert gelegt, „wo die Lions sehr sorgfältig geerntet und gutes Material gebracht haben“, lobt Manfred Weber, Vorstandsvorsitzender der Winzergenossenschaft. Das wird auch 2024 die Maxime sein, wenn die Club-Aktiven Anfang Oktober zur Traubenlese starten. Für die Weinbauern ist es ein heikles Jahr, geprägt von unterschiedlichsten Wetterextremen, das mit zwei Frostnächten im Frühjahr begann. Auch wenn über die anstehende Ernte noch keine abschließende Prognose zu stellen ist, weiß Manfred Weber: „Es wird kein Job für den Vollernter.“ Statt maschinell vorzugehen, ist diesmal sehr viel Handarbeit angesagt. Mitunter hängen drei Generationen Trauben am Rebstock – ein Phänomen, das auf das nasskalte Frühjahr zurückgeht. Fest steht: „Es wird viel Arbeit und weniger Ertrag“, so der Kellermeister.
Den Termin für die Lese hat der Lions Club bereits ausgemacht – diesmal schauen die Erntehelfer noch genauer hin. Der Umstädter Leu sei neben der aufwendigen Adventskalender-Aktion das zweite Standbein, um Mittel für soziale und wohltätige Zwecke zu generieren, so der Clubpräsident.
Den Benefiz-Wein gibt es zum Preis von 10 Euro je Flasche bei der Odenwälder Winzergenossenschaft „vinum autmundis“, Riegelgartenweg 2, in Groß-Umstadt, oder per Bestellung über Dr. Hartmut Glenz, Email apotheke_im_mc@t-online.de.